Glas

Glas wird bereits seit 3500 bis 4000 Jahren produziert und in verschiedenen Variationen hergestellt. Die Glasherstellung ist eine hohe Kunst. So sorgen z.B. fein verteilte Nano-Goldpartikel für die rubinrote Färbung von Glas (Goldrubinglas), das in mittelalterlichen Kirchenfenstern verwendet wurde. Heute würde man von High-Tech oder von Nano-Technologie sprechen, was damals natürlich noch nicht bekannt war.

Mit Hilfe einer Analyse der Glaszusammensetzung kann die Herstellungsart des Glases bestimmt werden. Durch die Untersuchung der Suren- und Verunreinigungsbestandteile sowie der verwendeten Glasfarben kann die Herkunft des Glases zeitlich und räumlich eingeordnet werden. Durch mikroskopische Untersuchungen der Glasoberfläche insbesondere mit dem Rasterelektronenmikroskop können Bearbeitungsspuren und vor allem Veränderungen durch die Alterung des Glases wie Verwitterung, Auslaugung, Veränderungen der Morphologie und Kristallisationsprozesse sichtbar gemacht und eine lang andauernde natürliche Alterung des Objektes belegt werden.

Für die Untersuchung von Korrosions- und Auslaugungsprozessen an Glas ist die Protonenstrahlanalyse besonders geeignet. Das Objekt kann damit an Luft zerstörungsfrei untersucht werden. Durch die simultane Kombination der drei Messtechniken PIXE (Particle Induced X-ray Emission), PIGE (Particle Induced Gama-ray Emission) und RBS (Rutherford Backscattering Spectrometry) werden alle Informationen gleichzeitig erhalten, die zur vollständigen Charakterisierung von altem und korrodiertem Glas notwendig sind.